Neues aus dem Trümmerfeld
Ums Feuer drehte sich wieder einmal alles in Babenhausen auf dem Hundeplatz. Beate und Lothar Schäfer hatten für das Wochenende vom 17. und 18. August das Trainingsgelände auf Hoviland für einen weiteren Lehrgang für Objektsuche präpariert.
Schon mit dem März waren alle Teilnehmerplätze vergeben. Diese Sparte des Hundesports gewinnt immer mehr Fans und Aktive. In der Ausbildung lernt der Hund sich eine beliebige Anzahl von Gegenständen einzuprägen, die er später mit einem spezifischen Schlüsselwort für jeden Gegenstand finden kann.
Gesucht wird zuallererst im sogenannten Trümmerfeld. Das ist ein abgegrenzter Bereich mit sehr vielen verschiedenen Gegenständen. Der Gegenstand des Hundes liegt im Trümmerfeld irgendwo versteckt; anfangs auf dem Boden. Im Wettkampf hat der Hund 5 Minuten Zeit, seinen Gegenstand zu finden und anzuzeigen. Das heißt nun, er bleibt mit der Nase so lange dicht am Gegenstand liegen bis ihn sein Hundeführer „erlöst“.
Neben der Suche in der Fläche lassen sich die „Nasenaufgaben“ weiter in einer ganzen „Galerie“ von Eimern einpacken. Der jeweilige Gegenstand befindet dabei in einem Behältnis, das Luftöffnungen hat. Die Frage an die Hundenase: In welchem der vielen Eimer befindet sich sein Gegenstand? Übrigens gehört zu dieser Übung ebenfalls das korrekte Anzeigeverhalten.
Schnüffeln, das ist Höchstleistung. Sehr viele Hunde fangen schon nach einigen Minuten zu hecheln an, nach fünf bis 10 Minuten haben die meisten genug und brauchen eine Pause.
Deshalb war es den Schäfers im Rahmen des Lehrgangs auch sehr wichtig, den Teilnehmern zu vermitteln, den vierbeinigen Partner nicht überfordern.
Zurück zum Lehrgang auf Hoviland. Vierzig Pfoten – vom Anfängerhund bis zum „Suchprofi“ – und zehn Zweibeiner hatten sich eingefunden und damit keine leichte Aufgabe für die beiden Schäfers.
Der „Lehrgangsjüngste“ war noch kein Jahr. Für ihn ging es darum, den Geruch „seines“ Feuerzeuges und das dazu passende Schlüsselwort „Feuer“ kennenzulernen (Foto 1).
Ein anderer „Objektsuch-Youngster“ schnüffelte schon in einem kleinen Trümmerfeld. Ein anderer Vierbeiner suchte sehr motiviert, manchmal zu hektisch. Ihn galt es, in die Ruhe zu bringen. Das nötige „Wie“ vermittelten die Schäfers nicht nur als Theorie sondern auch als praktische Übungseinheit.
Bei den Hunden, deren Ausbildung schon weiter war, ging es oft darum, die Anzeige zu verbessern oder den Hund dazu zu bringen, auch eine sehr unbequeme Körperpositionen in Kauf zu nehmen, um den gefundenen Gegenstand anzuzeigen(Foto2). Schäfers hatten die richtige Lösung und lösten so manchen gordischen Knoten bei Hund und „Chef“.
Die Fortgeschrittenen trainierten an diesen beiden Lehrgangstagen nicht mehr nur das Trümmerfeld. Denn bei der Objektsuche kommt in der Wettkampfstufe 1 eine Fläche und eine Reihe von Eimern hinzu. In jeder Ausbildungsstufe wird es schwieriger. So finden sich in der Stufe 2 Spielzeuge im Trümmerfeld, auf der Fläche und in den Eimern. In der Stufe 3 „garnieren“ dann leckere Pansenstücke oder Schweinsohren das Trümmerfeld, die Fläche und die Eimer. Einen Objektsuch-Profi unter den Hunden dürfen solche Leckerbissen aber nicht von der Nasenaufgabe ablenken .
Auf Hoviland hatten wir einen solchen Suchprofi, den Pansen etc . nicht für ein Ohrzucken interessierte. Der zu findende Gegenstand lag nur ein paar Zentimeter neben einem großen und gut riechenden Schweineohr ( Foto3).
Diese zwei Tage intensiven Trainings mit den Schäfers hat den vierzig Pfoten und den zehn Zweibeinern so manche Erkenntnis und Weiterentwicklung gebracht. „Denn“, so die Schäfers, „Spürhunde- Sport ist Teamarbeit, die sich im Idealfall aus ca.50% Selbstständigkeit des Hundes und nur ca. 50% Anweisung vom Hundeführer zusammensetzt.“
Der nächste Wettkampf findet am 29.September 2013 bei den Schäfers statt. Ich bin mir sicher, dass die Teilnehmerzahl nach diesem Trainingswochenende in Babenhausen weiter ansteigt.
Ina Fielstette und Marlo
©ibf Fotos Ina Fielstette